Kreativität kann man nicht machen
Kreativität ist die Fähigkeit, etwas zu erschaffen, was neu oder originell und dabei nützlich oder brauchbar ist[1]. Man kann die Kreativität noch unterscheiden in alltägliche und außergewöhnliche, oder in problemlösende und schöpferische. Allen gemeinsam erscheint mir eine besondere Art und Weise, etwas anders oder neu zu tun, so dass etwas entstehen kann, was entweder schön, originell oder brauchbar ist. Kreativität bezieht sich auf verschiedenen Ebenen: es geht somit um eine Eigenschaft der Menschen, um einen Prozess, durch den etwas Kreatives erschaffen wird, und auch um das „Produkt“, das Ergebnis, was dabei entsteht.
Was braucht es, um kreativ zu sein?
Eine gewisse Unzufriedenheit mit einem Problem scheint eine Rolle zu spielen, genauso wie ein Wechselspiel zwischen Pausen und Schaffensdrang oder die Fähigkeit, sich von der Thematik wieder zu distanzieren, ein Stück weit zu lösen und offen für neue Ideen zu bleiben. Eine weitere Zutat scheint auch eine gewisse Beharrlichkeit zu sein, also die Fähigkeit, an der Lösung dranzubleiben und sich auch von Rückschlägen nicht entmutigen zu lassen. Also ein Wille die Aufgabe unbedingt lösen zu wollen, ohne sich darin zu verbeißen. Darüber hinaus hat auch die Umgebung einen Einfluss, ob etwas Kreatives entstehen kann. Denn unter Druck ist die Fähigkeit zur Kreativität schnell weg. Man kann also nicht auf Knopfdruck kreativ sein, den Schalter umlegen, so dass die Ideen nur so sprudeln.[2]Schade eigentlich. Aber Kreativität kann man eben nicht „machen“, man kann es nur sein.
14:00 – 15:00 Uhr kreatives Schreiben – geht das?
Für mich hat Kreativität auch mit dem „Flow“ zu tun. Wenn mir der Text aus der Feder fließt, kommt meist etwas Kreativeres dabei heraus, als wenn ich mir den Kopf zermartere, was ich schreiben soll. So hilft mir das intensive Nachdenken über ein Problem nur bedingt weiter und es braucht gleichzeitig die Fähigkeit, loszulassen und den Ideen freien Lauf zu lassen. Gerade der Aspekt mit der Ruhe und den Pausen erscheint mir hier beachtenswert, denn der wird leider immer wieder außer Acht gelassen. Unter Druck erfindet es sich eben schlecht, da entstehen keine Patente, große Gedichte oder musikalische Werke. Dafür braucht es auch eine Prise Leere, das Nicht-Denken, das Lassen und abwarten, was an Ideen und Lösungen in einem aufsteigt. Das hat etwas völlig Unplanbares und lässt sich nicht kontrollieren. Entweder die Muse küsst einen oder eben nicht. Ich kann sie nicht für 14 Uhr bestellen, zwischen zwei Meetings, weil ich da noch Zeit habe für den Text. Ich kann es versuchen, aber ob sie kommt, bleibt ganz und gar ihr überlassen.
[2] Wie Kreativität in unserem Gehirn entsteht – Braintrust Group (braintrust-group.de)