Wahre Verbindung fußt auf der Akzeptanz von Trennung

Wahre Verbindung fußt auf der Akzeptanz von Trennung

Wenn ich mit einem Menschen in Verbindung gehe, dann bedeutet das für mich ein Ankommen in der Welt des anderen und gleichzeitig ein etwas Preisgeben von meiner Eigenen. Ein Einlassen auf seine oder ihre Bedürfnisse, ein neugierig sein auf die Sorgen und Ängste meines Gegenübers. Ich versuche mich dann einzuschwingen auf die andere Frequenz, ohne mein eigenes Schwingen zu verlieren. Im günstigsten Fall finden wir eine Wellenlänge. Dann erlebe ich Gefühle von Sicherheit und eine gewisse Stabilität, wenn beide es zulassen. Es kann ein WIR entstehen, ein Gemeinschaftsgefühl, das mich belebt und aktiviert.

Doch jede Verbindung beinhaltet auch die Trennung. Sobald sich zwei Individuen aufeinander einlassen, ist sie bereits besiegelt. Die Bindung wird irgendwann wieder gelöst. Spätestens mit dem Tod. Auch einer noch so harmonischen Verschmelzung, steht eines Tages ein Abschied bevor, an dem sich beide wieder trennen (müssen). Einer bleibt allein zurück. Vielleicht mit Gefühlen der Einsamkeit und inneren Leere. Ist es also besser, jede Verbindung zu vermeiden? Um mich dem Trennungsschmerz von vorneherein zu entziehen? Doch was würde ich dadurch alles verlieren? Auf jeden Fall meine Lust zu leben.

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